Die besten Gelaterias der Schweiz

von Roberta Fischli

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Bild: Roberta Fischli

 

Früher mussten wir noch über die italienische Grenze fahren, um ein richtig gutes Gelato zu bekommen. Mittlerweile ist der Glace-Hype auch bei uns angekommen. Weshalb wir uns für euch durch die besten Gelaterias der Schweiz geschleckt haben und euch jetzt genau sagen können, wo es die besten Glaces gibt.

 

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Bei der Aprikosenglace von Tine vom Eisvogel hast du das Gefühl, direkt in eine Frucht zu beissen.
Bild: Roberta Fischli

Eisvogel in Zürich

Tine Giacobbo führte mehr als zwanzig Jahre lang ein Restaurant, bevor sie vor zwei Monaten ihre Mini-Gelateria Eisvogel eröffnet hat. Jeden Tag produziert sie hier aus reifen Früchten und praktisch ohne Zucker sechs Sorten, die sie frisch über die Theke verkauft. Wir haben die Aprikosenglace und das Schoggisorbet probiert – und sind begeistert. Vergiss künstliche Aromen: Bei Tines Aprikosenglace hast du das Gefühl, direkt in eine Frucht zu beissen. Und das Schoggisorbet? Schmeckt wie gefrorenes Schoggimousse.

Gibts nur hier: Hochkarätiges Schoggisorbet (80% Kakao).
Tipp: Die Aprikosenglace ist die ideale Mischung aus Süss und Sauer.

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Zum Glück sind die Berner für ihre Geduld bekannt. Für eine Kugel Mare di Nutella musst du hier ganz schön lange anstehen.
Bild: Roberta Fischli

Gelateria di Berna in Bern

Auf diese Gelateria sind die Berner stolzer als aufs Bundeshaus. Das zeigt sich auch an der Länge der Warteschlange. Als wir endlich vor der Theke stehen, liegt vor uns ein Eldorado an Gelati: Fichtenharz, Chai Latte, Mare di Nutella. Bald kommt auch Ananas-Basilikum dazu, sagen die Meitschi hinter dem Tresen. Wir sind komplett überfordert. Woanders hätten sie uns wohl genervt rausgekickt. Und in der Gelateria di Berna? Lassen sie uns durchs Sortiment probieren. Viva la Berna!

Gibts nur hier: Für Mare di Nutella steht man hier schon mal 20 Minuten an.
Tipp: Ingwer-Himbeer ist klassisch fruchtig – mit einem Twist.

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Passion(fruit), Baby! In Vira ist nicht nur die Aussicht paradiesisch.
Bild: Roberta Fischli

Bar Tennis in Vira-Gamborogno TI

Das beste Gelato im Tessin, so sagt man, gibts immer bei einem Tennisplatz. Als wir im kleinen Dorf am Lago Maggiore ankommen, glitzert vor uns das Wasser, Palmenblätter wiegen sich im Wind. Wir sind gerade dabei, uns in der Gelateria Bar Tennis in einer Geschmacksekstase von Passionsfrucht, Erdbeere, Schokolade und Vanille zu verlieren, als uns die Verkäuferin auf die Haussorte hinweist. Die probieren wir natürlich gern. Die deftige Kombo aus Rahm und Schoggi katapultiert uns direkt in den Glacehimmel.

Gibts nur hier: Die Haussorte Gambarogno mit Rahm und Schokolade.
Tipp: Das Passionsfruchtsorbet schmeckt fruchtig und komplett ungekünstelt.

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Im Bikini fürs Glace anstehen? Na klar. Die Acero Gelateria liegt wenige Fussmeter vom Rheinufer entfernt.
Bild: Roberta Fischli

Acero in Basel

Diese kleine Gelateria liegt wenige Schritte vom Rheinufer entfernt. Kein Wunder, stehen sie hier schon mal im Bikini und Badehose an. Wir bestellen Holunderblütensorbet, Kokosnuss-Waldbeere-Gelato und Haselnussglace mit Krokant. Das Sorbet schmeckt frisch, das Gelato (leider) ein bisschen künstlich, die Glace mit den Krokantstücklein ist unser Favorit. Den Eingang zum lauschigen Hinterhof entdecken wir nur zufällig. Dort aber verstecken sich die Lokalen, um gemütlich ihr Gelato zu schlemmen – fernab vom hysterischen Touristengewusel vorne am Tresen.

Gibt’s nur hier: Holunderblütensorbet

Tipp: Die Haselnussglace mit Krokant ist nussig und knackig-süss. Davon wollen wir mehr!

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Die Welschen mögen es exotisch. In Lausanne kannst du sogar Eis mit Sesamgeschmack probieren.
Bild: Tatjana Aebli

Loom Gelateria 1900 in Lausanne

Die Macher der Loom Gelateria 1900 sind von der experimentierfreudigen Sorte. Zur Auswahl stehen nebst Klassikern wie Caramel de Sal und Fior di Latte auch Sorten, die nach karamellisiertem Speck schmecken oder – angeblich – nach Pfeffer aus Nepal. Zum 1.  August gibts auch mal Ricola-Glace. Wir machen es wie alle um uns rum und bestellen es mit geröstetem Sesam. Sieht aus wie Beton und schmeckt ungewöhnlich – nicht wirklich süss –, aber irgendwie auch ziemlich gut!

Gibts nur hier: Sesam- und Pfefferglace.
Tipp: Caramel de Sal – süss, aber nicht zu aufdringlich.

(Roberta Fischli, Friday Magazine vom 30.06.2017)